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Einsatzgebiet

Das Einsatzgebiet der Ortsstelle Graz reicht von Semriach in Norden bis hin zur Staatsgrenze im Süden. Im Westen von Hitzendorf und Lannach bis ins oststeirische Hügelland. Das Gros der Einsätze findet jedoch rund um den Schöckl, Plabutsch und in der Kesselfallklamm statt. 

Haupteinsatzgebiet ist dabei der Grazer Hausberg Schöckl, welcher jährlich seine Opfer fordert. Führen doch keine allzu schwierigen Anstiege auf den Grazer Hausberg, so werden sie doch bei Eis und Schnee für so manchen Wanderer besonders in den Kältemonaten zum Verhängnis. Dazu gesellen sich Downhiller und Paragleiter. Daher werden an stark frequentierten Sonn- und Feiertagen auch entsprechende Bereitschaftsdienste gehalten.

Um den Umweg über die Ortsstelle in Raach zu vermeiden, hat man sich 2023 entschieden, einen Container als fixe Einsatzzentrale einzurichten. Neben der Funktion als Materialdepot können hier auch verletzte Personen bis zum Eintreffen der Rettung versorgt werden.

Geschichte

Den Ursprung des alpinen Rettungswesens liegt im Jahre 1896, als der Alpine Rettungsausschuss (ARA) in Wien gegründet wurde. In dieses Jahr fällt auch die Errichtung der ersten steirischen Rettungsstellen in den steirischen Alpen. Um auch die übrige steirische Bergwelt erfassen zu können, wurde im Jahre 1902 der Alpine Rettungsausschuss Graz ins Leben gerufen. 

Mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde auch in das Vereinsleben eingegriffen. Die 25 Rettungsstellen der Steiermark, einschließlich derer im salzburgischen Lungau wurden dem Deutschen Alpenverein angegliedert. Dieser führte den Naturschutz und Bergrettungsdienst unter der Bezeichnung „Bergwacht" zusammen. Trotz aller Erschwernisse, die der Zweite Weltkrieg mit sich brachte, wurde der Hilfsdienst in den vereinsamten Bergen weitergeführt, und manches Mal musste er in kriegsbedingten Fällen — Flugzeugabstürze in den Bergen — einschreiten. Die Rettungsmänner scheuten auch in dieser Zeit nicht den Einsatz zur Rettung von kostbaren Menschenleben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es nicht lange und im Jahre 1946 wurden viele Ortsstellen entweder wiedergegründet oder neu gegründet. Für die Rettungsstelle Graz wurde auch bestimmt, dass sie wie vor dem Krieg die Oberleitung des Rettungswesens in der Steiermark innehaben solle. In dieser Doppelfunktion wurde dann eine erste Satzung ausgearbeitet welche 1950 mit der ersten Landesversammlung in Bruck umgesetzt wurde, womit Landesleitung und Ortsstelle separiert wurden.

Während in den Anfangsjahren die Ortsstelle in einem beengtem Kellerraum der Bundesrealschule in der Keplerstraße untergebracht war, konnte diese später immer wieder aufgewertet werden. Heute befinden sich die Räumlichkeiten der Ortsstelle in der Straßenmeisterei in Raach. 

Immer schon wurde auch gemeinsam mit anderen Ortsstellen geübt. Neben Schulungen zur Technik ist auch der kameradschaftliche Austausch mit anderen Ortsstellen und Einsatzorganisationen für eine effiziente Rettungskette essenziell.

Schon 1992 wurde gemeinsam mit der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und der FEST Graz Bergeübungen an der Schöcklseilbahn durchgeführt. Dabei wurden Retter vom Hubschrauber am Gondeldach abgesetzt, um die eingeschlossenen Passagiere zu befreien. 

Stolz konnte die Ortsstelle auch 1995 ihre erste Bergretterin feiern, welche bis heute aktiv im Dienst ist.

Durch die im Laufe der Jahre stattfindende Professionalisierung der Bergrettung wurde von verschiedenen Seiten immer mehr auf deren Kompetenzen zurückgegriffen, womit sich deren Einsatzbereiche erweiterten. So wurde zum Beispiel die Ortsstelle Graz zur technischen Hilfsleistung gerufen, als ein Expertenteam des Landesmuseums Joanneum das Innere des Schlossbergs erforschen wollte. Gemeinsam mit der Feuerwehr der Stadt Graz und der Höhlenrettung gelang auch dieser etwas unkonventionelle Einsatz. 

Sei es zur Bergung, Versorgung oder Hilfeleistung für andere Organisationen, wird man nun jährlich zu fast 40 Einsätzen gerufen. Die nunmehr hohen Einsatzzahlen und die immer komplexere technische Ausrüstung mit der dazugehörigen Ausbildung zeigen sich auch in einem erhöhten Zeitaufwand. Im Jahre 2023 wurden von den 30 Bergrettern und 6 Bergretterinnen insgesamt 4621 Mannstunden geleistet, wobei davon 955 Stunden auf Einsätze fielen und 3666 Stunden für die Ausbildung aufgewendet wurden.